Bürgerinitiative „Schlafen statt Strafen“ in Dortmund gegründet

Nachdem die orangefarbenen Handzettel mit unseren Forderungen in der Innenstadt vor ein paar Wochen schon einiges an Aufsehen erregten und unser Instagram-Account schnell auf mehr als 250 Follower*innen anwuchs, war es gestern endlich soweit: Um 18 Uhr startete im Offenen Zentrum in der Schleswiger Straße das Gründungstreffen von „Schlafen statt Strafen: Bürgerinitiative gegen Diskriminierung von Obdachlosen in der Dortmunder Innenstadt“. Zwei Stunden lang tauschten sich die mehr als 30 Anwesenden über die Situation von Obdachlosen in Dortmund aus. Neben dem Ausmaß des Problems – es sind in Dortmund schätzungsweise 600-1000 Menschen von Obdachlosigkeit betroffen – ging es im ersten Teil des Treffens hauptsächlich um eine Einordnung des entwürdigenden, diskriminierenden Umgangs der Stadt und des Cityrings mit obdachlosen Menschen. 

Im weiteren Verlauf wurden folgende Forderungen aufgestellt:

1. Hilfen statt Vertreibung 

2. Kein Sicherheitsdienst, der Obdachlose von ihren Schlafplätzen vertreibt

3. Menschenwürde beim Umgang mit Obdachlosen ins Zentrum stellen

4. Betroffene in Entscheidungen einbeziehen

5. Perspektiven schaffen statt zu zerstören

6. Mehr Transparenz in politischen Entscheidungen

7. Verbesserung der Zustände in den Notschlafstellen (mehr und bessere Schlafplätze, keine Profitorientierung)

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung haben wir uns über konkrete Aktionsformen unterhalten, mit denen Aufmerksamkeit auf die Problematik der Verdrängung und Diskriminierung Obdachloser in Dortmund gelenkt und Druck auf die Stadtpolitik aufgebaut werden kann, damit endlich gehandelt wird und diskriminierende Maßnahmen wie der Sicherheitsdienst zurückgenommen werden.

Wir werden die nächsten Wochen damit verbringen, unsere Forderungen detaillierter auszuformulieren und erste Aktionen zu planen. Unser nächstes Organisationstreffen findet am kommenden Mittwoch, 19.10. um 18 Uhr statt. Alle Menschen, die sich uns anschließen möchten, sind herzlich dazu eingeladen, uns über Instagram (@schlafenstattstrafen) oder per E-mail an schlafenstattstrafen@riseup.net zu kontaktieren, um den Ort des Treffens zu erfahren.

Bei Rückfragen zu dieser Pressemitteilung und weitergehenden Anfragen zur Bürgerinitiative können Sie uns gerne über schlafenstattstrafen@riseup.net kontaktieren. Für erste Details zu unserer inhaltlichen Positionierung möchten wir zusätzlich auf die ersten Beiträge auf unserem Instagram-Profil verweisen, die allerdings schon vor der Gründungsversammlung geschrieben wurden und demnach nicht formal durch die gesamte Bürgerinitiative beschlossen wurden.